Persönliche Beratungen im Peer-Tutoring

In unserem Projekt “Sprache – Bildung – Nachhaltigkeit: Studierende entwickeln OER” spielte das Peer-Tutoring eine zentrale Rolle. Dieses wurde zum einen in Form von schriftlichem Feedback, welches unter “Schriftliches Feedback im Peer-Tutoring” detaillierter thematisiert wird, zum anderen in Form der persönlichen Beratungen durchgeführt. Somit konnte ein abwechslungsreicher Beziehungsaufbau garantiert werden.

Die Beratungen, welche als Sprechstunden gestaltet wurden, stellten dabei den persönlichen Teil des Beziehungsaufbaus, welcher unter “Kontaktaufbau zwischen Studierenden und Peer-TutorInnen” detaillierter thematisiert wird, dar. 

Über das gesamte Semester hinweg wurden seitens der Peer-Tutorinnen, aber auch der Dozentinnen, Sprechstunden für die Studierenden angeboten, welche teilweise in Präsenz, teilweise digital durchgeführt wurden. Zu diesem Angebot konnten sich die Seminarteilnehmenden entweder per Mail anmelden, oder es wurden seitens des Teams Termine vorgegeben, zu denen sich die Studierenden über ein Portal der Uni Siegen anmelden konnten. Somit wurde garantiert, dass individuelle Terminwünsche berücksichtigt werden können, die für beide GesprächspartnerInnen passend sind. 

Eine Sprechstunde zur Reflexion des eigenen Projektes, in welcher die Studierenden individuell zu ihrem Material in abschließender Weise beraten wurden, war für die Teilnehmenden der Gesprächs- und Grammatikdidaktik-Seminare obligatorisch. Dies erfolgte sowohl durch durch die Peers als auch durch die Dozentin. In allen anderen Fällen stand es den Studierenden offen, wann und ob sie eine persönliche Beratung an Anspruch nehmen.

Im Allgemeinen folgten diese Sprechstunden dem gleichen Ablauf. Die Studierenden stellten den Tutorinnen ihr Material zur Verfügung, meist im Vorfeld, teilweise aber auch während der Sprechstunden durch die Freigabe ihres Bildschirms. In der Regel hatten die Studierenden dabei konkrete Fragen, sei es, den Aufbau ihrer Arbeitsblätter betreffend, in Bezug auf die Realisierung der Lernziele in den Aufgabenstellungen, die angeführten Materialien wie Bilder und Texte oder bezüglich der Lizenzierungen. Folglich versuchten die Tutorinnen, diesen Fragen nachzugehen und den Studierenden damit eine ausreichende Hilfestellung zu bieten. Weiterhin merkten sie Aspekte an, die ihnen neben diesen Fragestellung auffielen. Die Dauer einer Sprechstunde betrug zwischen 15 Minuten und einer Stunde, je nachdem, wie hoch der Beratungs- und Verbesserungsbedarf war. Diese Dauer orientierte sich zudem daran, in welcher Phase der Erstellung ihres Materials sich die Studierenden befanden, da die Fragen mit zunehmender Finalisierung des Materials entsprechend immer konkreter wurden.

Jede Sprechstunde half den Peer-Tutorinnen dabei, sich selbst besser in die Themen einzufinden und somit bei weiteren Sprechstunden immer besser helfen zu können. Die Aspekte aus den Beratungen wurden weitestgehend umgesetzt, sodass der folgende Feedbackprozess erleichtert wurde. Ferner wurde durch die Sprechstunden der Kontaktaufbau gestärkt.

Insgesamt waren die Sprechstunden also insofern sinnvoll, als dass sie zum einen die Beziehung zwischen Peers und Studierenden stärken, zum anderen, damit den Studierenden eine individuelle Beratung zu jedem Zeitpunkt des Semesters garantiert werden konnte. Es ist anzumerken, dass das Angebot zu Beginn des Semesters eher zögerlich entgegen genommen wurde, was sich aber im Laufe der Zeit insofern änderte, als dass die Studierenden immer mehr auf dieses zurückgriffen.