Alle Unterrichtsmaterialien, die im Zuge des Projektes „Sprache – Bildung – Nachhaltigkeit: Studierende entwickeln OER“ erstellt wurden, behandeln das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Ansatz, der Menschen helfen soll, die Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die sie brauchen, um die Probleme unserer Zeit, wie beispielsweise den Klimawandel oder soziale Ungleichheit, zu verstehen und zu bewältigen. Wir haben uns entschieden, uns auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu beziehen, da sie gut verständlich sind und damit das Potenzial besitzen, für möglichst viele Menschen einen Zugang zu BNE zu schaffen. Diese Sustainable Development Goals (SDGs) sind globale Ziele, die von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden und einen globalen Aktionsplan für Frieden, Wohlstand und den Schutz unseres Planeten bis 2030 bieten. Sie decken ein breites Spektrum ab, von der Bekämpfung von Armut und Hunger über die Förderung von Bildung und Geschlechtergerechtigkeit bis hin zu Maßnahmen gegen den Klimawandel. Jedes dieser Ziele ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Zukunft für uns alle zu schaffen.
Was bedeutet BNE konkret?
Kritisches Denken: BNE fordert dazu auf, bestehende Systeme und Strukturen zu hinterfragen sowie weiterzudenken.
Handlungsorientierung: Es geht darum, Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme zu entwickeln, auch, wenn diese oft komplex und herausfordernd sind.
Interdisziplinarität: BNE erfordert ein Verständnis dafür, wie verschiedene Themen, wie Umwelt, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit, miteinander verknüpft sind.
Im Seminar haben wir uns auf die Leitlinien für BNE NRW bezogen, um Nachhaltigkeitsthemen in die Bildungsarbeit zu integrieren. Die wesentlichen Aspekte, die dort zu finden sind, sind die folgenden:
1. Grundlagen und Ziele
Verständnis von Nachhaltigkeit: Definition und Bedeutung nachhaltiger Entwicklung.
Bildungsziele: Förderung von Kompetenzen, um verantwortungsvoll und nachhaltig zu handeln.
2. Kompetenzentwicklung
Gestaltungskompetenz: Systemisches Denken, vorausschauendes Handeln, interdisziplinäres Arbeiten, Partizipation.
Schlüsselkompetenzen: Kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, soziale Kompetenzen.
3. Didaktische Ansätze
Interaktive Lernmethoden: Projektbasiertes Lernen, kooperative Lernformen, reale Problemstellungen.
Praxisbezug: Einbindung von außerschulischen Lernorten und Kooperationen mit lokalen Akteuren.
4. Integration in Bildungsinstitutionen
Schulen: Einbindung von BNE in Lehrpläne und Schulprogramme.
Hochschulen: Förderung von Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb.
Berufliche Bildung: Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die berufliche Aus- und Weiterbildung.
5. Unterstützung und Vernetzung
Fort- und Weiterbildung: Angebote zur Qualifizierung von Lehrkräften und Multiplikatoren im Bereich BNE.
Vernetzung und Kooperation: Förderung von Netzwerken und Partnerschaften zwischen Bildungsinstitutionen, NGOs, Unternehmen und staatlichen Stellen.
6. Evaluierung und Weiterentwicklung
Qualitätssicherung: Entwicklung von Indikatoren und Verfahren zur Evaluierung der Wirksamkeit von BNE-Maßnahmen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung: Anpassung der Leitlinien und Programme an neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit.
7. Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Unterstützung durch die Landesregierung: Politische Maßnahmen und Programme zur Förderung von BNE.
Gesellschaftliche Verantwortung: Förderung eines breiten gesellschaftlichen Bewusstseins und Engagements für nachhaltige Entwicklung.
In unserem Projekt möchten wir Lehramtsstudierenden Werkzeuge und Ressourcen an die Hand geben, um BNE in den Unterricht zu integrieren und weitergeben zu können. Innerhalb der Seminare wurden also die SDGs, der Beutelsbacher Konsens sowie die oben beschriebenen Leitlinien thematisiert, um Merkmale von BNE-Lernprozessen herauszuarbeiten und diese in den Unterricht einzubinden. Dementsprechend wählten die Studierenden ihre Themen, indem sie sich für eines oder mehrere der SDGs entschieden. Dabei sollte stets der Kontroversitätsaskpekt der jeweiligen Themen bedacht und angeführt werden.